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Emil Joch-Langner

 12 Jahre danach

(satirisch überhöht)

 Wahrhaftig, wie schön ist unser Leben geworden! Ich habe gerade ein epochales Werk des Nobelpreisträgers für Literatur, Wolfgang Remplin, aus der Hand gelegt, um noch rechtzeitig den dritten Teil des Fernsehdramas „Meine Wichtigkeit“ der weltbekannt gewordenen Regisseurin Breya Plier anzusehen. Er verspricht, nach dem Untertitel „Oh, Stefan“ auch wieder sehr tiefschürfend zu werden.

Da hat es natürlich der bekannte Kinderfilmregisseur Konrad Steiß sehr schwer, mit seinem als Reißer geplanten Film: „Der Gruppenschiß in der Kita“ noch Schritt zu halten. Zumal der bekannte Literatur-Kritiker Erich Boest auf die bedenkliche geistige Nähe zu den Erhebungen eines Westkriminologen hingewiesen hat. Aber ich bin sicher: Von den Fesseln des Totalitarismus befreit, wird Konrad Steiß noch manche Bereicherung der Weltfilmkunst erbringen.

Die Werbepause benutze ich, um mir in einem keramisch wertvollen Becher der bekannten bildenden Künstlerin Blödel Plumpsley eine Coca Cola zu genehmigen. Welch ein Jammer, daß es keinen Nationalpreis für Bildende Kunst gibt. Aber einen „Bambi“ oder eine „Goldene Henne“ sollte man ihr doch verpassen.

Eigentlich wollte ich mich noch mit dem 23. Entwurf einer neuen Verfassung für die BRD beschäftigen. Aber seitdem der große deutsche Traumtänzer Wolfgang Schrullmann es aufgegeben hat, zappe ich doch lieber zum großen Lambada-Tanzturnier. Ja, das ist ein Tanz! Mit Grausen erinnere ich mich an die Zeit, wo die Zonenfuzzis den Lipsi künstlich hochjubeln wollten. Nein! Wir tanzen überall Lambada als Ausdruck unserer neuen Freiheit. Ich pfeife auf Ölkrisen, Finanzkrisen, Arbeitslosenzahlen und ähnliche Begriffe der linken Kampfpresse.

 

Was kümmern mich Kriege in anderen Gegenden. Schon Goethe lässt in seinem „Faust“ das wahre Volk sagen: „Nichts Besseres weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen, als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei. Wenn hinten weit in der Türkei die Völker aufeinanderschlagen“. Und überhaupt: „Das Leben ist ein Würfelspiel, wir würfeln alle Tage!“ So beginnt ein altes Landsknechtslied, das im Liederbuch der Bundeswehr einen würdigen Platz gefunden hat.

Nun dürfen auch unsere Jungs auf dem Balkan und in Afghanistan wieder mitmischen. Wie vor 100 Jahren! Wenn das der deutsche Kaiser noch wüßte! Bald werden vielleicht die internationalen Terroristen auch bei uns in Deutschland aktiv. Das wird spannend, dann brauchen wir uns nicht mehr bei Biolek und anderen Schwadronierern im Fernsehen zu langweilen.

Und so will ich es auch künftig halten. Das ist der echte Kick. Und keine Angst mehr vor der spießigen Geborgenheit der „Soffjetzone“. Und ich bin freiih, so vraihh!!   


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