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Meinungsäußerungen 45 Jahre danach

Aus „Berliner Zeitung", Nr. 138 , Mittwoch 17. Juni 1998

Berliner Schüler können mit dem 17. Juni 1953 nicht viel anfangen

 

Nancy H. (18):

„Ich habe keine Ahnung. Ich schlafe fast immer im Geschichtsunterricht."

Anja B. (15):

„Das war der Tag der Befreiung, oder? Aber ich weiß das Jahr nicht."

Bettina S. (17):

„Vielleicht ist es der Büß- und Bettag. Oder ein Arbeitslosenaufstand."

Angelique R. (14):

„Das ist der Tag der Deutschen Einheit. Aber wir sind erst bei Versailles."

Mahnmal zum 17. Juni 1953 gefordert

... „Bei den 'Siebzehnern' kommt langsam das Gefühl auf, daß vieles umsonst gewesen sein könnte," sagte Rainer Hildebrandt, Vorstandsmitglied des „Arbeitskreises 17. Juni" am Montag im Haus am Checkpoint Charlie.

Nach Auffassung von Werner Herbig, Vorsitzender des Arbeitskreises, hätten fast alle bisherigen Entwürfe für ein Mahnmal nicht den Vorstellungen des Arbeitskreises entsprochen. „Die Künstler hatten überhaupt keine Ahnung, was der 17. Juni eigentlich ist", so Hildebrandt.

... Die Idee des Arbeitskreises: Ein Halbrund aus Sandstein mit Inschrift. Zusätzlich soll eine Laseranlage in den Boden eingelassen werden, die Strahlen aussendet.

... Für den Ort des Mahnmals fordert der Arbeitskreis den Vorhof des ehemaligen Hauses der Ministerien an der Leipziger Straße. Dieser wird auch von Bausenator Jürgen Klemann (CDU) bevorzugt.

... Herbert Priew, der als Student in Halle 1953 zum Streik aufgerufen hatte, sprach von einer „eigenartigen Vergeßlichkeit in Deutschland". Insbesondere in den neuen Bundesländern müsse ein Geschichtsbewußtsein systematisch aufgebaut werden: „Die Stimmung ist dort noch immer gegen den 17. Juni."


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